Gemeinde baut Betreuungsangebot aus

Schömberg. Die Gemeinde Schömberg baut die Kleinkinderbetreuung aus. Nach den Sommerferien nehmen die Kindergärten Jungen und Mädchen ab zwei Jahren auf. Diesem Vorschlag der Verwaltung schloss sich der Gemeinderat an.

Die hohe Auslastung der 266 Plätze in allen sechs Kindergärten der Gemeinde zeigten die Zahlen, die Hauptamtsleiterin Evelyn Foerster vorlegte. Momentan sind 95 Prozent der Plätze belegt. Schömberg könne den Rechtsanspruch auf eine Betreuung für Kinder ab drei Jahren voll erfüllen, betonte sie. Zurzeit sei es noch möglich, dass alle Jungen und Mädchen im eigenen Ort unterkommen. Am Rande der Kapazität sei jedoch der Schwarzenberger Kindergarten. Durch die Nähe zu ­ Bieselsberg lasse sich aber ein Ausgleich schaffen.

Ohnehin sei festzustellen, dass die Eltern ungeachtet der Ortsgrenzen den Kindergarten aussuchen, der ihnen am besten gefällt, erklärte die Hauptamtsleiterin. Zudem zeichne sich der Trend hin zu verlängerten Öffnungszeiten und Ganztagsbetreuung ab. Eine hohe Nachfrage erfahre die Tagesstätte in Langenbrand, die den Bedarf nicht mehr abdecken könne. Dies spiegle die gesellschaftliche Entwicklung wider, dass immer mehr Mütter zum Familieneinkommen beitragen müssen. Daraus ergebe sich gleichzeitig das steigende Bedürfnis, auch Kinder unter drei Jahren zu betreuen.

Bisher hatte die Gemeinde den Nachwuchs ab zweieinhalb Jahren aufgenommen. Ab 2013 gibt es den Rechtsanspruch auf einen Platz für Kinder ab einem Jahr, erläuterte Evelyn Foerster. So halte sie es für sinnvoll, bereits jetzt die Betreuung zu erweitern und Erfahrungen mit jüngeren Kindern zu sammeln. Dies sei durch die Einrichtung einer zusätzlichen halben Gruppe in Oberlengenhardt und den Erhalt der halben Gruppe in Bieselsberg möglich. Diesen Weg einzuschlagen, fand Zuspruch in allen Fraktionen, die unisono auch die hohe Qualität der Arbeit der Erzieherteams lobten. Um den Ruf als Bildungsgemeinde zu stärken, sei der kontinuierliche Ausbau der richtige Schritt, betonte Angelika Krauß, CDU. Zusammen mit der Ganztagsbetreuung an der Ludwig-Uhland-Schule ergebe sich ein schlüssiges Konzept. Dieses umfassende Angebot sei notwendig, damit Schömberg als Standort für Familien attraktiv bleibe, strich der SPD-Fraktionsvorsitzende Helmut Sperth heraus. Ebenso wie Bernhard Blaich, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wählervereinigung, befürwortete Gabrielle Schröter, CDU, das kommunale Bildungskonzept, das »gut investiertes Geld« sei.

Schon bisher lässt sich die Gemeinde die Kinderbetreuung einiges kosten. Ausgaben von 1,33 Millionen Euro ­standen im Jahr 2008 Einnahmen von 530000 Euro gegenüber, nannte Evelyn Foerster die Eckdaten. Mit einem ­Anteil der Eltern von 14,6 Prozent liege Schömberg zwar über dem von Gemeinderat vereinbarten Elternbeitrag zwischen 13 und 14 Prozent, aber noch unter dem vom Gemeindetag empfohlenen Satz von 20 Prozent.

Zusätzliche Personalkosten von jährlich 35000 Euro fallen durch die zusätzliche Kleingruppe in Oberlengenhardt an, die im »Frauenzimmer« im alten Schulhaus Unterschlupf findet. Mit einer Gegenstimme sprach sich der Gemeinderat für die Pläne aus.

Von Martina Zieglwalner

20.05.2009



zur Zeitungsartikelsammlung Schömberg,


zur homepage: Heimat Schömberg